Warmwasser mit Solarthermie

Warmes Wasser aus der Dusche

Viele verwechseln die Begriffe Solarthermie und Solaranlage. Mit einer Solaranlage ist im Allgemeinen eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) gemeint, die der Stromerzeugung dient. Bei der Solarthermie nutzt man Sonnenenergie direkt, um Wasser aufzuheizen. Hierzu verwendet man Sonnenkollektoren, die üblicherweise auf dem Dach des Hauses installiert werden. Solarthermie dient also nicht der Stromerzeugung.

In Zeiten der Energiekrise macht sich so manch ein Hausbesitzer Gedanken um die Warmwasserbereitung. Warmes Wasser wird ja einerseits zum Waschen und Duschen, andererseits für die Heizung verwendet, ist also in jeder Hinsicht unentbehrlich.

Ein Sonnenkollektor besteht aus einem System von geschwärzten Röhren, üblicherweise aus Metall, die das eintreffende Sonnenlicht absorbieren und direkt in Wärme umwandeln. Die in den Röhren befindliche Flüssigkeit gibt ihre Wärme dann über einen Wärmetauscher an das Wasser im Kessel oder an die (Fußboden)heizung des Hauses ab. Man muss also nicht erst Strom erzeugen, der dann das Wasser im Haus aufheizt. Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob sich die Kosten für eine Kollektor-Anlage von ca. 4000 bis 6000 Euro überhaupt lohnen.

Dazu sei hier ein Beispiel genannt. Bei einer durchschnittlichen Kollektorleistung von 550 Watt pro Quadratmeter und bei 800 Sonnenstunden im Jahr ergibt sich bei einer Kollektoranlage mit 8 Quadratmetern eine Heizleistung von 3520 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Bei einem Einfamilienhaus mit Gasheizung mit einem durchschnittlichen Bedarf von 23000 kWh pro Jahr bedeutet dies, dass die Solarthermie-Anlage 15%zur Heizleistung beiträgt. Bei einem Gaspreis von 16 Cent je kWh und Anschaffungskosten von 6000 Euro amortisiert sich eine Solarthermie-Anlage demnach nach ca. 11 Jahren. Die durchschnittliche Lebensdauer einer solchen Anlage beträgt ca. 30 Jahre.

Eine exakte Kalkulation für den Einzelfall kann der Energieberater vornehmen. Der Staat fördert den Kauf einer solchen Anlage, man muss sich allerdings über die aktuellen Bedingungen informieren, zum Beispiel auf www.solaranlage-ratgeber.de, oder Sie fragen einfach Ihren Energieberater.

Für ökologisch Interessierte: die Energie, die für die Fertigung einer Kollektoranlage benötigt wird, holt diese schon nach 2-4 Jahren wieder rein und man braucht zu ihrer Herstellung keine seltenen Erden.

Nachteil: wenn die Sonne nicht scheint, wird wenig oder keine Energie produziert. Dies gilt für Solarthermie, aber auch für die Photovoltaik.