PFAS im Trinkwasser

Per-und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind eine Gruppe von chemischen Verbindungen, die in vielen industriellen und kommerziellen Produkten verwendet werden. Sie sind aufgrund ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften weit verbreitet. Als Kältemittel werden sie in Klimaanlagen, aber auch in Wärmepumpen verwendet. In ihrer polymeren Form, zum Beispiel Polytetrafluorethylen, besser bekannt unter dem Markennamen Teflon, werden sie zur Beschichtung von Pfannen und Kochtöpfen sowie Backformen verwendet. Auch zur Beschichtung von Textilien werden sie eingesetzt.

PFAS gelangen über viele Wege in die Luft, den Boden und die Gewässer. Ihre Problematik besteht nicht so sehr in einer akuten Toxizität sondern in der Tatsache, dass sie so gut wie nicht biologisch abbaubar sind und sie sich deshalb über viele Jahre in der Umwelt anreichern. Aus diesem Grund werden sie häufig als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet. Sie können dann in Mensch und Tier verschiedene Beschwerden und Krankheitsbilder auslösen indem sie den Fettstoffwechsel, den Hormonhaushalt und das Immunsystem stören können. Einige dieser Verbindungen stehen im Verdacht, Krebs zu erzeugen.

Da im allgemeinen Grundwasser für die Trinkwassergewinnung verwendet wird, finden sich PFAS auch im Trinkwasser. In der Novellierung der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) hat der deutsche Gesetzgeber nun Grenzwerte festgelegt. Allerdings ist diese Verordnung erst ab 2026 bzw. 2028 rechtlich bindend. PFAS sind aber vor allem deshalb so problematisch, weil sie sich durch ihre Langlebigkeit in der Umwelt und auch im Menschen über Jahre anreichern. Deshalb sind die Grenzwerte von einigen Experten als zu hoch kritisiert worden.

Entsprechend hat das Umweltbundesamt auch eine gesundheitliche Neubewertung der PFAS vorgenommen und für einige, häufigere Stoffe niedrigere Maßnahmenwerte festgelegt.

Im Klartext heißt das, dass die Wasserversorger zumindest in einigen Gebieten Deutschlands möglicherweise zusätzliche Maßnahmen zur Reinigung des Trinkwassers ergreifen müssen. Methode der Wahl ist hier die Verwendung von Aktivkohle, die allerdings in der erforderlichen Qualität und Reinheit relativ teuer ist. Notwendige Konsequenz dürfte dann eine Verteuerung des Trinkwassers sein. Na dann prost!